Ob Tages-Anzeiger, NZZ oder Washington Post: Weltweit dokumentieren seine Bilder den Wahnsinn des Krieges in den Nachrichten. Alex Kühni ist ein mehrfach preisgekrönter Fotojournalist, der ganz nah dran ist, wenn Helikopter abgeschossen und Häuser zerbombt werden. Seine Geschichten entstehen in den Ruinen ehemaliger IS-Gebiete in Syrien, in der blutigen Schlacht um Mosul im Irak und zuletzt in den völlig verwüsteten Städten der Ukraine.
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Es sind surreale Bilder von idyllischen ukrainischen Landschaften, übersät mit Kratern, kaputten Panzern und den fassungslosen Gesichtern der umherstreifenden Einheimischen. Ganze Landstriche werden zerstört, die Hauptstadt Kiew wird belagert und die Bevölkerung beginnt gerade erst, mit den Folgen der russischen Besatzung leben zu lernen. Wie können Menschen nur so grausam zueinander sein? Diese Frage beschäftigt Alex Kühni bereits, als er Jahre zuvor seine Arbeit auf den Spuren des selbsternannten «Islamischen Staats» (IS) aufnimmt. Als «eingebetteter Journalist» in Syrien und dem Irak darf er wochenlang bestimmte Gruppen von Soldaten und Milizen an vorderster Front begleiten und wird Augenzeuge davon, wie grosse Teile des Nahen Ostens auf lange Zeit in Schutt und Asche gelegt werden.
Doch Alex Kühni interessiert sich nicht nur für das Kriegsgeschehen an sich, sondern dokumentiert auch intensiv dessen Folgen. So besucht er ein geheimes IS-Gefängnis in Syrien und eine vom philippinischen IS-Ableger zerstörte Stadt im Dschungel von Mindanao. Überall trifft er auf Menschen, die sich Frieden wünschen und doch ist ihnen die Angst noch nicht gänzlich aus den Gesichtern gewichen. Denn obwohl der «Islamische Staat» offiziell als besiegt gilt, lebt seine Ideologie in den Köpfen von Tausenden Anhängern in vielen Teilen der Welt weiter.
In seinem Vortrag spricht Alex Kühni über die Komplexität moderner Konflikte, den Verlust der Menschlichkeit und den ganz normalen Wahnsinn des Krieges. Das Publikum bekommt einen Einblick in die Arbeit jener Fotojournalisten, die ihr Leben riskieren, damit der Rest der Welt authentische Nachrichten erhält. Und damit das Leid der Opfer niemals vergessen wird.
Altersempfehlung: Ab 16 Jahren
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